Chaosium gehört in Deutschland zu einer eher kleinen Gruppe von kontinuierlichen Theaterangeboten, die sich an Menschen mit und ohne Psychiatrie- und Psychoseerfahrungen richten und dabei einen künstlerischen und kulturell-emanzipatorischen Ansatz verfolgen.
Auf der Bühne verschwimmt alles, was Menschen glauben, in „verrückt“ oder „normal“ unterscheiden zu können. Für die Zuschauer, die eine Aufführung des Theater Chaosium erleben, werden solche Kriterien unwichtig. Zumindest auf der Bühne ist es gut, dass jeder so „verrückt“ oder so „normal“ sein darf, wie es das jeweilige Stück erfordert. Die gemeinsame Arbeit von Menschen mit und ohne Psychoseerfahrung ist für die Theatergruppe so selbstverständlich und normal geworden, dass sie alles Sonderbare verloren hat. Einer der Theaterspieler formulierte es einmal so: „Es gibt hier kein krank oder gesund mehr – es gibt nur Spieler!“
Seit Jahren betreibt das Theater Chaosium zwei Ensembles und hat sich nicht nur in der Kasseler Theaterszene einen Namen gemacht. Beide Ensembles erarbeiten jährlich je eine Produktion. 2006 erhielt das Theater Chaosium den Kasseler Kulturförderpreis für seine kontinuierliche Arbeit. Chaosium ist weit über die regionalen Grenzen bekannt und hatte zahlreiche Auftritte deutschlandweit und bei internationalen Festivals. Im Jahr 2010 feierte das Theater Chaosium sein 20-jähriges Bestehen und richtete das europäische Festival „Theaterwahn“ in Kassel aus.
Die TheaterleiterInnen sind: Reinhild Alber, Lotta Heinisch und Dirk Radunz
Das Theater Chaosium wird von den Vereinen Sozialtherapie Kassel e.V. und dem Netzwerk Theater e.V. getragen.